OLGA

Stadt-Land-Plus Statuskonferenz 2022 in Leipzig

Großes Wiedersehen im Leipziger Felsenkeller zum Austausch von Projektergebnissen und Ideen zur Verstetigung

26.09.2022

 
© Victor Smolinski

Nach drei Jahren Corona-Online-Meetings konnten sich alle Beteiligten am 19. und 20. September 2022 endlich persönlich im Leipziger Felsenkeller treffen und austauschen. Beim „Marktplatz der Möglichkeiten" stellten sich alle Projekte vor, teilten ihre Ergebnisse und Synergien. Auch für das OLGA-Team gab es den einen oder anderen guten Tipp. Zum Beispiel kann man in einigen Bundesländern Agroforstflächen als produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahme umsetzen. An einem Stand wurde gezeigt, welche Schritte es braucht, um aus Grün- und Landschaftsschnitt Aktivkohle-Pellets herzustellen. Das geht doch auch mit Agrarholz, oder? Von anderen Projekten lernten wir, wie man landwirtschaftliche Reallabore durchführt oder wie "tiny gardens" angelegt werden.

 

Für die Verstetigung von Prozessen, Kooperationen und Reallaboren etc. in Stadt und Region ist es wichtig, rechtliche Bestimmungen, Planungsvorgaben und -horizonte mitzudenken und Menschen zu finden, die regional denken und sich für ihre Themen und Projekte einsetzen und das über die Grenzen der Gemeinde- oder Stadtverwaltungen hinaus. Wir werden in der Umsetzungsphase von OLGA dafür sorgen, einen regelmäßigen Austausch mit Akteuren in Dresden und Umland zu haben, damit unsere Pilotmaßnahmen und landwirtschaftlichen Reallabore weitergeführt werden können.

Exkursion zu regionalen Nahrungsmittelkreisläufen in der Region Leipzig

 
© Anke Hahn

Am zweiten Konferenztag gab es vier thematische Exkursionen zur Auswahl. Wir entschieden uns - natürlich - für die regionalen Produkte und sprachen mit Personen, die sich in Leipzig und Umland für die regionale Wertschöpfung von Lebensmitteln einsetzen:

Thilo Egenberger vertreibt großteils regionale und Bio-Lebensmittel in der Plagwitzer Markthalle - hier ist auch die erfrischend-säuerliche lipz Schorle entstanden. Aktuell entwickelt die Stadt Leipzig eine umfassende sektorübergreifende Strategie für eine regional nachhaltige Ernährung. In diesen Prozess greifen eine Menge kommunaler Instrumente, wie z. B. Studien, Pachtkriterien, Regionalmarketing, Ernährungsbildung etc.

 

Bei Johanna und Robert auf dem Lerchenhof in Jesewitz haben wir einen Einblick bekommen in einen regenerativ wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieb. Schon bald werden sie eine Bio-Mühle zur Verarbeitung von regionalem Getreide und Leguminosen in Betrieb nehmen. Als letztes machten wir bei der Wassergut Canitz GmbH Halt, um ein Beispiel für eine wertvolle Stadt-Land-Kooperation für Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Bio-Lebensmitteln (Kartoffel und Zwiebel!) im Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Leipzig kennen zu lernen. Regionale Stoff- und Produktkreisläufe wollen vier Kommunen im Wurzener Land voranbringen. Dazu gründeten sie die Wurzener Landwerke. Hier entstanden bereits interkommunal getragene Gesellschaften zu den Aufgaben Digitalisierung, Energie, Service und regionale Ernährung.

Danke dem WERTvoll-Projektteam für die Orga der Exkursion und dank auch allen Referent:innen! Hat super Spaß gemacht mit Euch!