OLGA

Come together der Stadt-Land-Plus Community in Bamberg

Von regionaler Gerechtigkeit, lokalem Bier und regionalem Frischgemüse

20.06.2023

Das Projekt OLGA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Stadt-Land-Plus-Richtlinie gefördert. Neben dem Thema nachhaltige Landnutzung und regionale Wertschöpfung gibt es in diesem Förderrahmen auch Vorhaben zur Raum- und Siedlungsentwicklung, regionale Stoffkreisläufe etc. Einmal im Jahr trifft sich die gesamte Stadt-Land-Plus Community zur Statuskonferenz - diesmal am 12. und 13. Juni 2023 in Bamberg. Dort wurde ein Blick auf die Ergebnisse der bereits im Jahr 2018 gestarteten und nun zu Ende gehenden Projekte des ersten Förderaufrufes dieser Richtlinie geworfen.

Die Veranstaltung stand generell unter dem Motto gerechter Stadt-Umland-Beziehungen und stellte u. a. die Frage, ob das Land per se der Verlierer und die Stadt der Gewinner aller Entwicklungen sei. Über regionale (Un-)Gerechtigkeit gab Raumplaner und Rechtswissenschaftler Ben Davy eine interessante Keynote.
Im Themencluster "Regionale Produkte" haben wir uns mit den Kolleg:innen über die Ergebnisse und Pilotmaßnahmen ausgetauscht: Bei der Belieferung der Gemeinschaftsverpflegung mit Produkten aus der Region wurde in der Region Leipzig schnell klar, dass es einen weiteren Veredelungsschritt in der Verarbeitung braucht, denn die großen Betriebskantinen nehmen z. B. nur geschälte Kartoffeln. Hier gibt es in der Wertschöpfungskette noch Optimierungsbedarf. Auf Basis der Vermarktungsplattform für Regionalprodukte regiothek.de macht die Metropolregion Nürnberg die Lieferbeziehungen von Lebensmittelherstellern, -verarbeitern und -endverbrauchern transparent. Im regionalen Kontext werden Vorschläge für Transportbündelungen berechnet und den Betrieben vorgeschlagen, um Wege und letztendlich CO2 einzusparen.  

Alle geförderten Projekte waren zudem aufgerufen, aus ihrer (Forschungs)Arbeit der letzten Jahre rechtliche Hemmnisse zu benennen, die räumliche (Stadt-Land-) Entwicklungen essentiell behindern oder gar nicht erst möglich machen. Aufgrund der durch andere Nutzungen immer stärker schwindende landwirtschaftliche Nutzfläche in Ballungsräumen wure vorgeschlagen, diese Anbauflächen rechtlich zu sichern. Außerdem sollte Klimaschutz in Zukunft kommunale Pflichtaufgabe werden und das Kriterium "Regionalität" in Zukunft möglichst ins Vergaberecht aufgenommen werden. Nach den Fachvorträgen wurden Vernetzung und Austausch mit den anderen Projektakteuren aus Verwaltung, Wissenschaft und Praxis am Abend bei süffigem Bamberger Bier fortgesetzt. 

Am zweiten Tag erkundeten wir auf einer von vier Exkursionen zum Thema (urbane/r) Landwirtschaft und Gartenbau das Knoblauchsland, eines der größten zusammenhängenden Gemüsebaugebiete (ca. 385 ha im Freiland und ca. 30 ha Unterglasanbau) in Bayern zwischen Nürnberg, Erlangen und Fürth. Wir besuchten einen Betrieb für die Herstellung von Bio-Kräutern und -gemüse und die Bio-Erzeugergenossenschaft Franken-Gemüse, welche die Produkte von 50 Knoblauchsländer Betrieben bündelt und vermarktet. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die von den Kolleg:innen vom Querschnittsvorhaben Stadt-Land-Plus super organisiert wurde. Vielen Dank dafür!

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