News
September 2024
Ali Habiballah ist Zaituna. Catering für allerlei Anlässe in und um Dresden, wo sich alles um die Begeisterung für Geschmack und hochwertige, regionale Lebensmittel dreht. Beim Bioerlebnistag verrät er ab 11 Uhr, wie Hummus die perfekte Konsistenz bekommt oder wie man Falafel aus regionalen Linsen herstellt. Es gibt bis 15 Uhr Leckeres zum Probieren und einen Einblick in die kleine Produktionsstätte in der Dresdner Neustadt. Das Projekt OLGA unterstützt die Veranstaltung mit Infos zum regionalen Anbau und dem Einsatz von Hülsenfrüchten in der täglichen Ernährung.
Anmeldung per E-Mail an veronica.schmidt-cotta@uzdresden.de
Schon davon gehört? Esskulturwandel bietet eine Weiterbildung für alle innerhalb des Lebensmittelsystems an.
Seien Sie dabei und bewerben Sie sich noch bis Sonntag!
Hier mehr Informationen:
"Die erste branchenübergreifende und praxisorientierte Weiterbildung für kulinarische Akteur:innen geht in die nächste Runde EssKulturWandel heißt: vier Impulstage, vier Praxistourtage, einmal durch das Lebensmittelsystem, in und um Berlin – für alle, die etwas verändern wollen. Für eine Transformation des Lebensmittelsystems ist das Thema “Ausbildung” in unserer Branche einer der wichtigsten Hebel für Veränderung. Es fehlt an einer Weiterbildung, fern von Seminarräumen und akademischen Angeboten, die junge kulinarische Akteur:innen befähigt und inspiriert, regenerative Landwirtschaft, transparente Wertschöpfung, bessere Arbeitsplätze, mehr Kollaborationen und eine gerechte Produktion aktiv anzugehen. Was die Haltungsform von Tieren mit gutem Fleisch zu tun hat, wie Böden das Klima beeinflussen, wie sich Regionalität und Saisonalität auf die Biodiversität auswirken – und was Du damit zu tun hast – vermittelt EssKulturWandel von der Praxis für die Praxis. Die Weiterbildung richtet sich daher an alle Azubis, Mitarbeiter:innen, Studierende und Freiberufliche innerhalb des Lebensmittelsystems."
August 2024
Wie schon in 2023 bereicherte das Umweltzentrum Dresden in diesem Jahr wieder den Dresdner Palais Sommer mit seinem Ernährungsbildungsauftrag ganz nach dem Slogan „Hülsenfrüchte aus Sachsen: interessiert mich die Bohne!“. Möglichkeiten zur Begrünung der Innenstädte und urbane landwirtschaftliche Aktivitäten zugleich begeistern immer mehr Menschen, die sich lokal ernähren und ihre Lebensmittel selbst anbauen wollen. Urban Gardening-Initiativen und andere Communities werden daduch immer beliebter. Beim alljährlich stattfindenen Palais Sommer Festival werden die Begriffe Nachhaltigkeit und Regionalität inzwischen sehr ernst genommen.
Kulturbegeisterte Event-Besucher:innen dürften sich über ein reichhaltiges regionales Büffet freuen. Falafel aus regionalen Linsen und Fleischprodukte von Höfen aus der Umgebung machen das Catering zu einer regional-kulinarischen Besonderheit. Ebenso sollte für mehr regionale und gesunde Ernährung geworben werden. Das Umweltzentrum Dresden und das Projekt OLGA machte mit seinen Hochbeeten mit Erbse, Bohne, Linse & Co. auf dieses Thema aufmerksam. Wie können wir uns regionaler ernähren? Wie kann ich Hülsenfrüchte stärker in meine tägliche Ernährung integrieren? Das und weitere spannende Fragen wurden direkt vor Ort auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche bei einem kühlen Getränk und Finger Food aus regionaler Linse besprochen.
Die Falafelbällchen aus regional angebauten sächsischen Bio Linsen gedippt in selbstgemachten Hummus von Ali Habiballah kamen sehr gut bei den Besucher:innen an. Sehen Sie selbst!
Wir freuen uns, mit dem Projekt OLGA eine kurze regionale Wertschöpfungskette für Linsen-Falafel initiiert zu haben. Geplant ist nun die Vermarktung über den Dresdner Biofachhandel. Dafür fungieren wir als Mittler zwischen Landwirt:innen, die in der Region Linsen anbauen wollen und Gastronomie- oder anderen verarbeitenden Betrieben, die Linsen oder generell Hülsenfrüchte in ihr Portfolio integrieren wollen.
Das Leguminosen-Netzwerk LeguNet ruft Landwirtschaftsbetriebe dazu auf, an einer kurzen Umfrage zum Anbau von Leguminosen teilzunehmen. Teilnahmeschluss ist der 15. September 2024.
Damit möchte LeguNet erfahren, welche persönlichen Herausforderungen Landwirtinnen und Landwirte in dem Bereich sehen. Auch Betriebsleiterinnen und -leiter, die bisher noch keine Leguminosen im Anbau haben, aber daran interessiert sind, sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Die Anliegen aus der praktischen Landwirtschaft werden anschließend an Forschung und Politik kommuniziert: die Umfrageergebnisse werden im Rahmen des zweiten nationalen Leguminosen-Kongresses im Oktober 2024 präsentiert.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
Das kirchliche Stadtfest in Geithain hatte dieses Jahr einen ganz besonderen Programmpunkt: „Agroforstwirtschaft – Klimaangepasste Landnutzung mit Vorteilen für Mensch, Tier und Natur“ titelte auf dem Bildschirm im Veranstaltungszelt, als Anke Hahn vom Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e. V. die Vorteile dieser Landnutzungsform vorstellte. Etwa 30 Geithainer:innen, hörten dem Vortrag und dem anschließenden Gespräch aufmerksam zu. Für viele war die Kombination von forstlicher, ackerbaulicher Nutzung und gar Beweidung etwas komplett Neues, nahezu eine Revolution der Landwirtschaft! Jens Heinze vom Landwirtschaftsbetrieb Johannishöhe aus Tharandt und Daniel Wilkening von der Kirchgemeinde Grumbach bei Dresden waren als Pioniere mitgekommen, um über ihre Erfahrungen bei der Pflanzung von vier Pappelreihen auf Kirchenpachtland zu sprechen. Denn die Pflanzung von Bäumen auf Ackerland hat bestimmte Auswirkungen auf das Pachtverhältnis. Die Pflanzung wurde durch das Forschungsprojekt OLGA finanziert und vom Kompetenzzentrum Ökolandbau des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie unterstützt. Von den Zuschauern gab es generell viel Zustimmung, aber auch kritische Meinungen bzgl. des Ertragsverlustes der Ackerfrucht und der komplizierteren Bearbeitungs- und Wirtschaftsweise, welche das System mitbrächte. Es ist also noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten!
Großer Dank gilt dem Kirchspiel Geithainer Land, Pfarrer Helbig und Herrn Häge als Forstbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens für den Impuls, das Thema Agroforst mit aufzunehmen in das Programm des Stadtfestes.
Durch das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbundvorhaben „Modell- und Demonstrationsnetzwerk für Agroforstwirtschaft in Deutschland“ (MODEMA) soll die agroforstliche Nutzung als wesentlichen Bestandteil der deutschen Agrarwirtschaft in die landwirtschaftliche Praxis integriert und so die Zahl agroforstlich bewirtschafteter Flächen in Deutschland deutlicherhöht werden. Das Projekt schafft Beispiele mit Leuchtturmcharakter, um die Agroforstwirtschaft in Deutschland zu fördern und einen Beitrag zur Stärkung der Bioökonomie im landwirtschaftlichen Sektor zu leisten. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit Sitz in Nossen ist aktiver Verbundpartner in MODEMA und sucht Unterstützung bei der Umsetzung der sächsischen Modell- und Demo-Beispiele.
Juli 2024
Das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat zu einer neuen Förderrunde für Bio-Regio-Modell-Regionen in Sachsen aufgerufen. Interessierte Konsortien können sich bis 31.08.2024 mit einem Antrag bewerben. Aktuell gibt es in der Region Leipzig und in der Lausitz schon entsprechende Kooperationsbündnisse. Deshalb sind besonders Bewerber aus den Regionen in Sachsen gefragt, wo noch kein derartiges Projekt läuft.
Ziel der Bio-Regio-Modellregionen ist es, dass sich Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Land- und Ernährungswirtschaft mit weiteren Akteurinnen und Akteuren zusammenfinden, um in ihren Regionen individuelle Konzepte zur regionalen Wertschöpfung, vorzugsweise auch mit Bio-Lebensmitteln, umzusetzen und (bio-)regionale Wertschöpfungsketten zum Wohle aller zu entwickeln und zu verstetigen. Die Marktposition von regional erzeugten, insbesondere auch ökologisch erzeugten, landwirtschaftlichen Produkten soll dabei verbessert werden.
Mehr Infos zum Aufruf und den Antragsformalitäten gibt es im Förderportal des Freistaates Sachsen.
Im Rahmen eines vom Freistaat Sachsen koordinierten Modell-Projektes zur Anlage und Untersuchung von vier Agroforst-Flächen in sächsischen Trockengebieten zur Erfassung der Effekte dieser regenerativen Systeme auf Wasser-, Boden- und Artenschutz, sowie Betriebsökonomie und Nutzung nachwachsender Rohstoffe (stofflich, energetisch) wird ein Dienstleister für die Pflanzung gesucht. Die Leistungsbeschreibung sowie alle weiteren Informationen zum Vergabeverfahren und entsprechende Dokumente können auf der Vergabeplattform des Freistaates Sachsen eingesehen werden. Deadline ist hier bereits der 08.08.2024!
Um die Kombination von Umweltleistungen und regionalen Wertschöpfungsaspekten bei der Anlage von Agrarholzsystemen zusammen mit Hecken und anderen naturschutzfachlich interessanten Landschaftselementen ging es beim Feldtag am 21.06.2024 im Wurzener Land. Drei verschiedene Gehölzstrukturen auf den Flächen von Landwirt Frank Uhlemann zwischen Zschorna, Hohburg und Thammenhain standen an diesem Tag im Interesse von rund 40 Teilnehmenden. Grund für die Pflanzungen waren damals Forschungsversuche des Staatsbetriebes Sachsenforst im Auftrag der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, wobei das geerntete Holz an regionale Energieversorger sowie die Zellstoffindustrie vertrieben wurde.
Zu Anfang wurden das Forschungsprojekt OLGA und die laufenden Aktivitäten des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau als Teil des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zur Förderung der Agroforstwirtschaft in Sachsen vorgestellt. Bei der Besichtigung einer Feldgehölzstruktur mit unterschiedlichen Baum- und Straucharten zwischen Zschorna und Hohburg am ersten Standort wurde vor allem über deren Bedeutung für die Wiederherstellung einer arten- und strukturreichen Agrarlandschaft gesprochen. Denn solche Landschaftselemente gliedern in erster Linie die Landschaft, fördern Wind- und Erosionsschutz und können Bestandteile des lokalen Biotopverbundes sein. Leider sei die Heckenförderung und Genehmigungsfreude dieser Strukturen im Freistaat Sachsen eher schlecht als recht, beschwerte sich ein Landwirt. Hier müssten Landwirtschaft und Naturschutz noch enger kooperieren, gemeinsame Zielstellungen entwickeln und in Förderprogramme übersetzen. Die Agroforstwirtschaft mit ihren vielfältigen und multifunktionalen Landnutzungsansätzen werde in der Umwelt- und Agrarverwaltung hierzulande noch zu sehr mit Samthandschuhen angefasst. Dementsprechend falle auch die aktuelle Förderung noch nicht sehr lukrativ aus.
Nach der Fahrt zum nächsten im Rahmen des Projekts FastWOOD im Jahr 2014 gepflanzten System stellten die Mitarbeiter des Staatsbetriebes Sachsenforst ihre Forschungsarbeiten zur Züchtung von Aspen – auch Zitterpappeln genannt – vor. Die im 2 m x 1 m Verband händisch gesetzten Aspen-Klone wurden in diesem Versuch mit zehn weiteren Versuchsflächen mit Aspe in Sachsen bzgl. ihres Biomassewachstums im Kurzumtrieb verglichen. Denn mit der Züchtung leistungsstärkerer Sorten kann die Produktivität dieser Agrarholzstrukturen gesteigert werden. Die Brusthöhendurchmesser und Biomassezuwächse nach 10 Jahren Standzeit fallen je nach Plantagenbereich unterschiedlich aus. Dabei sind die Unterschiede nicht vom Standort der Bäume innerhalb der Plantage abhängig, sondern vom jeweiligen Prüfglied (in diesem Fall: jeweils als Nachkommenschaft zweier definierter Eltern).
Am dritten Standort wurde bereits 1999 eine Pappelversuchsfläche mit Steckhölzern angelegt mit dem Ziel, die geerntete Holzbiomasse an die Zellstoffindustrie zu vertreiben. Hier wurde insbesondere das Biomassewachstum bei unterschiedlichen Bodenvorbehandlungen, Pflanzverbänden und Umtriebszeiten verglichen. Die Versuchsfläche wurde in einer Testvariante mit Herbiziden vorbehandelt. Damit war das anfängliche Wachstum besser, weil die Konkurrenz durch die ausbleibende Begleitvegetation fehlte. Die gleiche Wirkung könnte auch mit einer mechanischen Beikrautregulierung erzielt werden, wurde aber in diesem Fall nicht untersucht. Je weiter der Pflanzverband ist, umso weniger Biomasse pro ha wird erzeugt, da durch die weiten Abstände zwischen den Bäumen anfangs relativ viel Sonnenlicht auf den Boden fällt und nicht von den Bäumen aufgenommen wird. Durch die Erweiterung des Pflanzverbands wird aber das Wachstum der Einzelbäume gefördert. Wenn das Ziel in einer Maximierung der Baumdimensionen und nicht in einer Maximierung des Flächenertrags besteht, dann sollte man also weitere Pflanzverbände wählen. Dieser Flächenversuch zeigte, dass im ersten Umtrieb aufgrund der nötigen Etablierung der Pflanzen das Potenzial bei weitem noch nicht ausgereizt wird, so dass in folgenden Umtriebszeiten bzw. Rotationen (unabhängig von deren Dauer) die Biomasseleistung deutlich ansteigt.
Schon mal was von Tordis, Inger und Max1 gehört? Das sind nicht etwa schwedische Fußball-Nationalspieler sondern die Namen unterschiedlicher Weidenklone, die in unmittelbarer Entfernung am vierten Standort des Feldtages bei Thammenhain gepflanzt wurden. Die Fläche war eine von 42 anderen Teststandorten, die im Rahmen des Züchtungsprojektes ProLoc zur Erfassung von Klon-Standort-Wechselwirkungen bei Pappel und Weide in drei- und zehnjährigen Umtriebszeiten zwischen 2012 und 2015 errichtet wurden.
Der Agrarholz Feldtag im Wurzener Land war eine Zusammenarbeit zwischen dem Landwirtschaftsbetrieb Uhlemann, dem Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau des Freistaates Sachsen, dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft DeFAF e. V., dem Staatsbetrieb Sachsenforst (SBS) und dem Forschungsvorhaben OLGA.
Juni 2024
Im Botanischen Garten der TU Dresden geht es vom 8. Juni bis 4. August 2024 rund um die große Familie der Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae). Bohnen, Linsen und Erbsen kennt jeder als heimische Nutzpflanzen. Doch die Familie beeindruckt mit vielen weiteren Nahrungspflanzen, Färbepflanzen, Gewürzen, Heilmitteln, wertvollen Nutzhölzern und Gartenschönheiten. Spannend ist auch das Thema der Stickstoff-Fixierung, das Zusammenleben mit Ameisen oder die Blattbewegungen der Mimose. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Fabaceae. Ob beim Betrachten der Ausstellunstafeln, beim Lesen der Ausstellungsbroschüre oder beim Besuch der zahlreichen Veranstaltungen.
Die Ausstellung beleuchtet auf 15 großformatigen, thematischen Tafeln die verschiedenen Aspekte dieser einzigartigen Pflanzenfamilie. Mehr als 30 kleinere Tafeln sind einzelnen Arten gewidmet.
Am Morgen des 27.05.2024, als der mit Bio-Pappelpflanzruten der Sorten Bakan und Skado beladene Anhänger der Firma Lignovis am Feldrand bei Grumbach zum Stehen kam, da dauerte es nicht mehr lange, bis das Pflanzgut in die aufglockerte Erde der zwei schmalen und gut 1 km langen Ackerstreifen gelegt wurde. Beide Flächen werden vom Landwirtschaftsbetrieb Johannishöhe aus Tharandt von der Kirchgemeinde Grumbach gepachtet mit dem Ziel, mehr (Gehölz-)Struktur in die windexponierte Agrarlandschaft vor den Toren Dresdens zu bringen. Die beiden zweireihigen Pappelstreifen sollen Material für die Holzheizung des Betriebes liefern. Doch dafür müssen sie erst einmal gut anwachsen. Weitere Strukturen, wie strauchartige Vegetation und Hecken, und weitere Produktwertschöpfungen sind bereits in der Planung und werden das System sukzessive ergänzen und bereichern.
"Wir denken, dass man mit Agroforst auch ein Stück weit Klimawandelanpassung machen kann. Also einerseits, dass wir Schatten spendende Bäume haben, und dass wir auch Synergien haben zwischen den einzelnen Pflanzen, und dass wir auch eine zusätzliche Ernte generieren über das Holz", meint Jens Heinze von der Johannishöhe Tharandt. Ein Monitoring der mikroklimatischen Effekte der Strukturen für Boden und das angrenzende Gewässer ist angedacht.
Der Bedarf an Austausch ist groß! Deshalb lädt der Ernährungsrat Dresden und Region am 25.06.2024 von 09:30-11:00 Uhr in die Alte Gärtnerei, Dresdens urbanen Waldgarten, zum Netzwerktreffen zwischen Gastronomie und regionalen Erzeugern der Land- und Ernährungswirtschaft.
Sie sind auf der Suche nach Partnerschaften mit regionalen Erzeugern oder suchen Abnehmer für Ihre saisonalen Produkte? Dann seien Sie herzlich Willkommen! Ziel ist es, die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln in der Dresdner Außer-Haus-Verpflegung zu stärken. Wir möchten den Dialog fördern, Partnerschaften stärken und die Möglichkeit bieten, Erfahrungen austauschen.
Interesse? Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme per E-Mail an: kontakt@ernaehrungsrat-dresden.de
DATUM: 25.06.2024
UHRZEIT: 09:30 – 11:00 Uhr
ORT: Alte Gärtnerei (gegenüber Heidestraße 21, 01127 Dresden, Stadtteil Pieschen)
ZIELGRUPPE: lokale Gastronomiebetriebe, Caterer, Gärtnereien,
Solidarische Landwirtschaft (SoLaWis) und ökologisch produzierende
Landwirte
Mai 2024
Agroforstliche Landnutzungen und deren Umweltleistungen sind aufgrund der fortschreitenden Auswirkungen des Klimawandels aktuell wieder im Gespräch. Um diese Form der regenerativen Landbewirtschaftung auch in Sachsen wieder stärker in die Fläche zu bringen, haben sich interessierte Akteure zusammengetan und fördern durch regelmäßige Treffen, Feldtage und andere Aktionen den Austausch und die Wissensbildung zu diesem Thema.
Am Freitag, 21.06.2024 ab 13:45 Uhr laden wir zusammen mit dem Ökokompetenzzentrum Sachsen, dem DeFAF e. V. und dem Staatsbetrieb Sachsenforst zu einem Feldtag zum Thema Agrarholzanbau in Kombination mit Hecken und anderen Feldgehölzen ins Wurzener Land. Wir werden drei unterschiedliche Agrarholzsysteme auf den Flächen von Frank Uhlemann, Landwirt aus Lossatal OT Thammenhain, kennenlernen und uns u. a. zu Anlage, Pflege und Ernte von geeigneten Sorten und potenziellen energetischen und stofflichen Verwertungsoptionen austauschen. Neben der regionalen Wertschöpfung werden wir auch über die positiven Effekte dieser Gehölzstrukturen in Kombination mit Hecken und anderen Feldgehölzen für den Natur- und Artenschutz sprechen. Ergänzend werden Ergebnisse von vergangenen Forschungsvorhaben an diesen Standorten als auch die aktuelle Situation der Agroforstwirtschaft in Sachsen vorgestellt.
Ziel des Feldtages sind Austausch und Vernetzung von interessierten Akteuren aus landwirtschaftlicher Praxis, Energie- und Werkstoffwirtschaft sowie Politik, Wissenschaft und Verwaltung anhand von konkreten agroforstlichen Landnutzungen im Wurzener Land. Weitere Informationen zum Ablauf und zu den Inhalten an den einzelnen Standorten entnehmen Sie bitte dem angehängten Programm.
Für eine optimale Organisation des Feldtags bitten wir um verbindliche Anmeldung bis 14.06.2024!
Der regionale Erzeugerbetrieb unseres Kooperationspartners, der gemeinnützigen Permagold eG, sucht Verstärkung im Gartenbau! Ihr wolltest schon immer eine Initiative für regional nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln und deren Vermarktung in der Region Dresden-Oberlausitz unterstützen? Dann schaut Euch nachfolgende Stellenausschreibung an und bewerbt Euch jetzt bei der Permagold Oberlausitz GmbH!
Stellenausschreibung Permagold Oberlausitz GmbH
Ihr wollt Euch erst mal ein Bild machen? Hier geht's zur Website der Permagold Oberlausitz GmbH
April 2024
Im Januar wurde die Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt Dresden veröffentlicht. Voll gepackt mit Strategien und Maßnahmen, die relativ schnell zur Erreichung der Treibhausgasneutralität im Stadtgebiet beitragen sollen. Laut Stadtratsbeschluss enthält die Fortschreibung sowohl Maßnahmen zur Erreichung der Treibhausgasneutralität bis 2035 als auch alternativ ein Szenario mit Zielhorizont 2040.
Das Projekt OLGA lieferte mit dem Thema Agroforstnutzung und nachhaltiger extensiver Agrarholzanbau einen Beitrag zum Handlungsfeld "Land- und Forstwirtschaft, Landnutzungsänderung" zur Treibhausgasreduktion. Dabei spielt die Holzbiomassenutzung im Energiemix zur Dekarbonisierung der Dresdner Wärmeenergieversorgung bisher eine eher untergeordnete Rolle. Neben der Emissionsneutralität bringt die agroforstliche Nutzung vielfältige Vorteile für Klima, Boden, Biodiversität und Ernährung mit sich. Lest mehr dazu in der Infobox auf S. 63 von Band 1 (Konzeptband).
März 2024
In OLGA beschäftigen wir uns nunmehr intensiv mit der Agroforstwirtschaft als nachhaltiger und klimaangepasster Landnutzungsmethode. Unser Ziel ist es mittlerweile, Landwirte zu dieser landwirtschaftlichen Nutzungsform zu informieren, deren Vorteile aufzuzeigen und im Endeffekt zu überzeugen, ein solches System auf der eigenen Fläche umzusetzen. Seit kurzem gibt es über uns auch auf der Website der Europäischen Agroforst-Vereinigung (EURAF - European Agroforestry Federation) zu lesen.
Januar 2024
Ein breites Bündnis von Agrarexpert:innen und Berater:innen hat das Positionspapier „Agroforst Jetzt!“ vorgestellt. Agroforstsysteme (kurz: Agroforst) sind eine multifunktionale Landnutzungsform, bei der Gehölze in Kombination mit landwirtschaftlichen Kulturen und/oder mit der Haltung von Nutztieren angebaut werden.
Das Papier unterstreicht die Dringlichkeit zur Etablierung von Agroforstsystemen in Deutschland und zeigt das riesige Potenzial dieser Landnutzungsform für Klimaanpassung, Förderung der Biodiversität und für die (Wieder-)Belebung landwirtschaftlicher Struktur(vielfalt) auf. Die Kurzanalyse liefert praxisorientierte Hinweise für Regierungen und Verwaltungsorgane zur Stärkung von Agroforst und skizziert 9 gute Gründe für eine skalierbare und praxisnahe Agroforstförderung in Deutschland.
2024 soll ein Jahr der Agroforstwirtschaft werden und einen Startimpuls für mehr Agroforst auf unseren Feldern in den nächsten Jahren setzen. Seid mit dabei und signalisiert Eure Unterstützung auf der Kampagnen-Website.
Dezember 2023
Welche Rolle kann die Agroforstwirtschaft zukünftig für die regionale und dezentrale Versorgung mit nachwachsenden Ressourcen einnehmen? Welche Möglichkeiten der Weiterverarbeitung und Verwertung gibt es? Wo gibt es bereits Akteure in Brandenburg und Sachsen, die sich an der Wertschöpfungskette beteiligen?
Um die Vielfalt an Kooperationsbeziehungen zwischen Erzeugern und Abnehmern von Agrarholz zur Etablierung von regionalen Stoff- und Wertschöpfungskreisläufen zu diskutieren, trafen sich am Nikolaustag 2023 auf dem Landwirtschaftsbetrieb Domin 29 agroforstinteressierte Landwirte, kommunale Vertreter, Unternehmer und Industriepartner mit praxisorientierten Forschern aus den Projekten AgroWertRegio, WERTvoll, OLGA sowie dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft – DeFAF und des Sächsischen Landesamtes für Landwirtschaft und Geologie.
Der aktuelle Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) geht davon aus, dass im Jahr 2026 die Agroforst-Gehölzfläche auf deutschen Äckern etwa 200.000 ha beträgt. Im Dezember 2023 sind es bisher rund 56 ha. Es ist also noch viel zu tun: Wie bekommen wir in Zukunft mehr Agroforst in die Fläche? Dafür braucht es mutige als auch überzeugte Landbauer aber - um bei der Wertschöpfungskette Holz zu bleiben - auch Kommunen und Energieversorger, die den Landwirten das Holz abnehmen und in Form von Hackschnitzeln in ihr Nah- oder Fernwärmenetz einspeisen.
Nach einführenden Vorträgen zu den Vorteilen der Agroforstwirtschaft allgemein und zu den förderrechtlichen Rahmenbedingungen bei der Anlage und Pflege von Agroforstsystemen in Brandenburg und Sachsen berichteten Landwirt Thomas Domin und Tobias Peschel vom Pflanzunternehmen Lignovis GmbH aus ihrer Praxis: Dabei
sind verschiedenen Kultur-/Anlageformaten und verbundene Diversifizierung der Wertschöpfung keine Grenzen gesetzt. Sie orientieren sich an den Umweltbedingungen am Standort und den wirtschaftlichen Interessen des Hofes: ob in Streifen mit der hofeigenen Fruchtfolge verknüpft, flächig, als Hühnerwald oder in Koexistenz mit Werthölzern und/oder Strauchkulturen - die zur Holznutzung angepflanzten schnellwachsenden Baumarten, wie Pappel oder Weide, sind sehr genügsam. Sind sie erst einmal gepflanzt, können sie auf den potenziell zur Verfügung stehenden Flächen in Deutschland eine Menge CO2 binden und in neue Kreisläufe führen. Jetzt sind Kreativität, wirtschaftliche Diversifizierung und auch ein bisschen Optimismus und Mut gefragt!
Im Rahmen von zwei Fachsessions wurde über die Rahmenbedingungen der Etablierung einer regionalen Wertschöpfungskette Holz aus Agroforst und mögliche Kooperationsmöglichkeiten bei der Etablierung der
Systeme, Pflege und Holzabnahme gesprochen. Die Landwirte wünschen sich Sicherheit in Form von langfristigen Pachtverträgen mit Holzabnahmegarantien von bis zu 15 Jahren. Solche langfristigen Kooperationsverträge mit landwirtschaftlichen Betrieben schließt z. B. die Energy Crops GmbH, eine Tochtergesellschaft der Vattenfall AG, für die Wärmeversorgung Berlins ab. Der Landwirt pachtet die Fläche und bereitet den Boden vor, während Energy Crops Kosten und Risiko für Anlage, Pflege, Ernte und Abtransport übernimmt. Neben diesen Angeboten der Industrie kann auch eine Kommune, ein lokales Energieunternehmen oder eine Genossenschaft mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten. Thomas Pöge, Bürgermeister von Thallwitz/Wurzener Land, war online zugeschaltet und erklärte, wie Mehrnutzungskonzepte die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Kommune und Landwirt sein können.
Für die Zukunft ist es wichtig, Klarheit darüber zu schaffen, dass die Etablierung und Nutzung von Agroforstsystemen über die GAP rechtlich geregelt ist und nichts befürchtet werden muss, wenn man sich denn traut. Agroforstsysteme sollten - auch über die energetische oder stoffliche Nutzung des Holzes hinaus - als zahlreiche Vorteile bringende Landnutzungssysteme mit relativ langer Lebensdauer verstanden und kommuniziert werden. Neben den Ertragsvorteilen spielen hier Leistungen zur Förderung der biologischen Vielfalt, des Bodenaufbaus und zur Anpassung an den Klimawandel eine große Rolle. Mit Blick auf die Wertschöpfungskette Holz aus Agroforst mit schnellwachsenden Baumarten sollten Kommunen mit ihren Landwirten stärker das Gespräch suchen. Hier schlummern große Potenziale hinsichtlich einer unabhängigeren kommunalen und dazu noch CO2-neutralen Wärmeversorgung mit Holz vom Acker.
November 2023
Diese Woche hatten wir die Gelegenheit, ein einzig von Ali Habiballah von Zaituna Dresden kreiertes regionales Produkt als Prototyp auf der ISSGUT!, Fachmesse für Gastgewerbe und Ernährungshandwerk, in Leipzig vorzustellen.
Die Falafelbällchen aus regional angebauten Linsen von Landwirt Eckard Voigt aus Leisnig in der Nähe von Leipzig kamen sogar bei den fleischorientierten Besucher:innen gut an. Gedippt in selbstgemachten Hummus und der mild-scharfen Shattah-Sauce von Ali staunten die Besucher:innen nicht schlecht ob des unvergleichlichen mediterran-würzigen Geschmacks.
Wir freuen uns, mit dem Projekt OLGA eine kurze regionale Wertschöpfungskette für Linsen-Falafel initiiert zu haben. Geplant ist ab nächstem Jahr zunächst die Vermarktung über den Dresdner Biofachhandel. Dafür fungieren wir als Mittler zwischen Landwirt:innen, die in der Region Linsen anbauen wollen und Gastronomie- oder anderen verarbeitenden Betrieben, die Linsen oder generell Hülsenfrüchte in ihr Portfolio integrieren wollen.
Vielen Dank den Kolleg:innen der AgiL -Sächsische Agentur für regionale Lebensmittel, dass wir Euren Stand für diese Regional-Premiere als Bühne nutzen konnten.
September 2023
Bei der Tagung wurde weniger über die hinreichend bekannten Vorteile von Agroforstsystemen als vielmehr über Möglichkeiten und Wege gesprochen, wie diese multifunktionaler und kooperativer ausgestaltet und in die Fläche gebracht werden können. Wir waren mit dabei und haben uns von interessanten Vorträgen, Postern und Randgesprächen von der Vielfalt, Komplexität und Resilienz überzeugen lassen, welche diese sensationelle Landnutzungsform in ökonomischer, gesellschaftlicher und ökologischer Hinsicht mit sich bringt.
Im Rahmen von drei Exkursionen besuchten die Teilnehmer:innen am ersten Tag mehrere Beispiel-Betriebe in der Region, die regenerative Landwirtschaft betreiben und daraus regionale Bio-Produkte erzeugen. Dabei reichte das Themensprektrum von der Streuobst- über die Wertholzproduktion bis hin zu Beweidungskonzepten mit Gänsen im Streuobst- und mit Schafen im Weinbau.
Bei unserem Besuch beim Hofgut Domäne Hochburg konnten wir uns davon überzeugen, wie gut es den 340 Gänsen auf der 3,4 ha Streuobstwiese geht, auf der sie tagsüber weiden dürfen. Mit ihrem Kot düngen sie die Wiese, während die Bäume ihnen Schatten spenden. Das Angebot nehmen die Gänse an diesem sonnigen Tag gerne an. Das System wurde ursprünglich als Erhaltungsgarten alter zum Teil heimischer Apfelsorten angelegt, wie zum Beispiel dem "Aujäger" oder den "Ulmer Polizeiapfel". Die Äpfel werden zu teilweise sortenreinen Säften verarbeitet und ab Hof via Automat und in den Läden in der Umgebung verkauft. Das Gänsefleisch wird in Kooperation mit einem kleinen Schlachtbetrieb im Nachbarort zum Martinstag und zu Weihnachten angeboten. Eine Gans kommt dabei schon mal auf 5 kg Schlachtgewicht (!) im Durchschnitt.
Neben der atemberaubenden Aussicht vom Staatsweingut Freiburg, unserem zweiten Exkursionsstopp, in die Rheinebene, auf die Vogesen und die Weinberge des Kaiserstuhls, beeindruckten uns dort besonders die Schafe, die zwischen den Weinreben umherliefen. Es handelte sich um einen Versuchsstandort des Forschungsprojektes "Win-win im Weinberg" der Hochschule Rottenburg. Ziel ist die Revitalisierung historischer extensiver Nutzungsformen bei gleichzeitiger Steigerung der Flächenenffizienz aufgrund der Doppelnutzung und der regionalen Wertschöpfung von nicht nur Wein sondern auch Wolle und Fleisch in einem Landnutzungssystem. Die Schafe fungieren darüber hinaus als "Rasenmäher" und halten die Rebstöcke von unerwünschten Trieben, Beikraut sowie die Traubenzone frei. Nicht zuletzt erbringt diese Form von Mehrfachnutzung Umweltleistungen, wie z. B. Mikrohabitate, Bodenaufbau und Erosionsschutz.
Nach einem gemeinsamen Abendessen und Ausklang des ersten mit reichlich Austausch und Vernetzung begann der zweite Konferenztag mit Vorträgen von Dr. Ravi Prabhu, Vizedirektor der internationalen Agroforst-NGO CIFOR-ICRAF. Er brachte einige Beispiele für aufbauende und gemeinwohlorientierte Landwirtschaft in seinem Heimatland Indien. Prabhu prophezeite, dass ohne die agrarökologische Transformation des "großen Rahmens", nämlich der Politik und Förderstrukturen, auch keine wirkliche Regeneration der jeweiligen nationalen Landnutzungssysteme zu erwarten sei. Prof. Klein von der Uni Freiburg referierte im Anschluss über die Reaktion von Bienen auf pestizidbelastete Pflanzen bei der Bestäubung. Denn auch möglichst vielfältig angelegte Blühstreifen entlang von Gehölzreihen oder in deren Unterbewuchs stellen wichtige Elemente zur Förderung der Biodiversität von Agroforstsystemen dar. Zum Ende des Plenums teilte der überzeugte Junglandwirt Jan Große-Kleinmann seine praktischen Erfahrungen mit der Anlage eines Agroforstsystems auf seinem Hof im Münsterland mit uns. Die Besucher:innen konnten sich im weiteren Verlauf des Forums in vier Fachsessions über praktische Erfahrungen mit der Umsetzung, politischen und rechtlichen (Förder-)Strategien, Bildung und Wissenstransfer sowie über die Ökosystemleistungen von Agroforstsystemen informieren.
Die Agroforstwirtschaft hatte eine große Bühne in Freiburg! Wir nehmen bereichernde Gespräche, neue Impule und Kontakte zur Förderung dieser regenerativen Landnutzung in Sachsen und Mitteldeutschland, mit nach Hause. Danke allen Organisator:innen und Teilnehmer:innen, die diesen Austausch auf dieser Plattform ermöglicht haben!
Eine vollständige Dokumentation des Forums gibt es HIER!
August 2023
Schon mal was von INAS gehört? Die Abkürzung steht für Interdisziplinäres Netzwerk Agroforst Sachsen, dessen konstituierende Sitzung am 16.08.2023 in Nossen im Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau des Freistaates Sachsen stattfand. Eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe von 16 Menschen besprach die Aufgaben, thematischen Ansatzpunkte und Kompetenzen, welche das Netzwerk zunächst bereitstellen kann. Ziel der Arbeitsgruppe ist in Zukunft Information, Vernetzung und Beratung von interessierten Betrieben und Kommunen, die darüber nachdenken und sich vorstellen können, ein Agroforstsystem anzulegen und zu bewirtschaften. Wir freuen uns, mit OLGA Teil des Netzwerks zu sein und unterstützen die Agroforstwirtschaft in Sachsen mit vereinten Kräften. Mehr Informationen über Aktivitäten, Reichweite und Wirkung des Netzwerkes folgen!
In Kooperation mit NAHhaft e. V. haben wir Anfang Juli 2023 mit Köchinnen und Köchen aus der Kita- und Schulverpflegung leckeres aus Hülsenfrüchten gekocht und uns darüber unterhalten, wie diese noch stärker Eingang in die Kita- und Schulverpflegung finden können und warum das bisher noch nicht passiert ist. Im August-NAHhaft-Newsletter hat unsere Kollegin Lene Frohnert einen Artikel über den Verlauf und die Ergebnisse des Workshops verfasst, den wir hier mit Euch teilen möchten: Bio kann jeder - Kochpraxis mit Hülsenfrüchten in der Kita- und Schulverpflegung
Sie möchten Ihre Produkte an Großküchen in der Region liefern? Sie bieten als (Groß-)Händler ein Regionalsortiment, das bisher nur wenige Kantinen kennen? Ihre regionalen Produkte sind bereits lange in der Gemeinschaftsverpflegung im Einsatz? Dann beteiligen Sie sich bis 15.09.2023 an der Umfrage der Sächsischen Agentur für Regionale Lebensmittel (AgiL) zu regionalen Lieferstrukturen für Gemeinschaftsverpflegung in Sachsen.
Juli 2023
Letzte Woche haben wir zusammen mit Menschen, die sich für eine nachhaltige und regionale Land- und Ernährungswirtschaft einsetzen, Visionen für eine regionale Wertschöpfungskette Hülsenfrüchte in Dresden und Sachsen im Jahr 2045 entwickelt. Inhaltlich bewegten wir uns zwischen bestehenden sozialen, technischen, ökonomischen, umweltbezogenen und politischen Problemen beim Aufbau der Wertschöpfungskette, Sorgen, Hoffnungen und Wünschen der Akteure sowie deren Beziehungen und Abhängigkeiten voneinander.
Auf der Basis dieser Erkenntnisse und der Bewertung von vorgegebenen Zukunftsszenarien zu Anbaubedingungen, Verarbeitung, Vertrieb und zum gesellschaftlichen Wert von Hülsenfrüchten durch die Teilnehmer:innen erarbeiteten wir mittels einer Landkarte der Region Dresden und Lego Serious Play zwei Zukunftsvisionen für eine funktionierende Wertschöpfungskette Hülsenfrüchte.
In der Region verteilte Modell- und Versuchsbetriebe und eine untereinander abgestimmte Integration von vielfältigen Sorten in die Fruchtfolge bilden die Grundlage einer ganzjährigen regionalen Versorgung mit Hülsenfrüchten im Jahr 2045. Kantinen, Gastronomie und Privathaushalte profitieren von verbraucherorientierten Vermarktungsformen in der Stadt - vom Hofladen, Abokiste über Food Hub und 24/7 Abholboxen bis zum Gemüsestand auf dem Wochenmarkt! Diese sind durch ein CO2-neutrales ausgefeiltes Logistiksystem "Farm2Fork"ausgestattet. Forschung, Bildung und Kommunikation über den ökologischen, Klima- und Ernährungswert von Hülsenfrüchten passiert in großem Stil. Leguminosen sind (wieder) integraler Bestandteil der regionalen Ernährung!
Wir bedanken uns bei Lenard und der Professur für Technisches Design an der TU Dresden für die Möglichkeit, einen Workshop im COSMO Wissenschaftsforum zu organisieren. Es war ein tolles Erlebnis und hat viel Spaß gemacht! Wir haben das leckere Fingerfood aus Hülsenfrüchten und die Liebe des Palais Café sehr genossen.
Welchen Stellenwert haben Hülsenfrüchte für Euch? Wie oft in der Woche genießt ihr sie - als getrocknete ganze Frucht oder verarbeitet in Aufstrichen, Fleischersatz, Pflanzendrink etc.? Wünscht ihr Euch eine Zukunft mit mehr Hülsenfrüchte-Produkten? Wenn ja, welche würdet ihr bevorzugen? Schreibt uns an projekt-olga@dresden.de!
Fotos: Lenard Opeskin, Anke Hahn
Juni 2023
Das Projekt OLGA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Stadt-Land-Plus-Richtlinie gefördert. Neben dem Thema nachhaltige Landnutzung und regionale Wertschöpfung gibt es in diesem Förderrahmen auch Vorhaben zur Raum- und Siedlungsentwicklung, regionale Stoffkreisläufe etc. Einmal im Jahr trifft sich die gesamte Stadt-Land-Plus Community zur Statuskonferenz - diesmal am 12. und 13. Juni 2023 in Bamberg. Dort wurde ein Blick auf die Ergebnisse der bereits im Jahr 2018 gestarteten und nun zu Ende gehenden Projekte des ersten Förderaufrufes dieser Richtlinie geworfen.
Die Veranstaltung stand generell unter dem Motto gerechter Stadt-Umland-Beziehungen und stellte u. a. die Frage, ob das Land per se der Verlierer und die Stadt der Gewinner aller Entwicklungen sei. Über regionale (Un-)Gerechtigkeit gab Raumplaner und Rechtswissenschaftler Ben Davy eine interessante Keynote.
Im Themencluster "Regionale Produkte" haben wir uns mit den Kolleg:innen über die Ergebnisse und Pilotmaßnahmen ausgetauscht: Bei der Belieferung der Gemeinschaftsverpflegung mit Produkten aus der Region wurde in der Region Leipzig schnell klar, dass es einen weiteren Veredelungsschritt in der Verarbeitung braucht, denn die großen Betriebskantinen nehmen z. B. nur geschälte Kartoffeln. Hier gibt es in der Wertschöpfungskette noch Optimierungsbedarf. Auf Basis der Vermarktungsplattform für Regionalprodukte regiothek.de macht die Metropolregion Nürnberg die Lieferbeziehungen von Lebensmittelherstellern, -verarbeitern und -endverbrauchern transparent. Im regionalen Kontext werden Vorschläge für Transportbündelungen berechnet und den Betrieben vorgeschlagen, um Wege und letztendlich CO2 einzusparen.
Alle geförderten Projekte waren zudem aufgerufen, aus ihrer (Forschungs)Arbeit der letzten Jahre rechtliche Hemmnisse zu benennen, die räumliche (Stadt-Land-) Entwicklungen essentiell behindern oder gar nicht erst möglich machen. Aufgrund der durch andere Nutzungen immer stärker schwindende landwirtschaftliche Nutzfläche in Ballungsräumen wure vorgeschlagen, diese Anbauflächen rechtlich zu sichern. Außerdem sollte Klimaschutz in Zukunft kommunale Pflichtaufgabe werden und das Kriterium "Regionalität" in Zukunft möglichst ins Vergaberecht aufgenommen werden. Nach den Fachvorträgen wurden Vernetzung und Austausch mit den anderen Projektakteuren aus Verwaltung, Wissenschaft und Praxis am Abend bei süffigem Bamberger Bier fortgesetzt.
Am zweiten Tag erkundeten wir auf einer von vier Exkursionen zum Thema (urbane/r) Landwirtschaft und Gartenbau das Knoblauchsland, eines der größten zusammenhängenden Gemüsebaugebiete (ca. 385 ha im Freiland und ca. 30 ha Unterglasanbau) in Bayern zwischen Nürnberg, Erlangen und Fürth. Wir besuchten einen Betrieb für die Herstellung von Bio-Kräutern und -gemüse und die Bio-Erzeugergenossenschaft Franken-Gemüse, welche die Produkte von 50 Knoblauchsländer Betrieben bündelt und vermarktet. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die von den Kolleg:innen vom Querschnittsvorhaben Stadt-Land-Plus super organisiert wurde. Vielen Dank dafür!
Mai 2023
Dass die Agroforstwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung leisten kann, ist mittlerweile weitestgehend anerkannt. Die bisherige Unterstützung für Agroforstsysteme ist im Rahmen der Agrarförderung in Deutschland allerdings noch sehr dürftig. Aus diesem Grund haben sich die Berufsstandvertretungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V. (AbL) und Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. in einem offenen Brief an die Ministerinnen und Minister sowie die Senatorinnen und Senatoren für Landwirtschaft und Umwelt des Bundes und der Länder gewandt. Mit insgesamt 99 mitzeichnenden Verbänden und Institutionen zeigt sich die breite Zustimmung zu den im Brief formulierten Forderungen, die sich unter anderem auf die derzeit bestehenden bürokratischen Hürden wie das Nutzungskonzept und Abstandsregelungen beziehen.
Bei intensivem Rapsgeruch in der Luft und Feldlerchenkonzert waren wir bei frühlingshaftem Sonnenschein auf der Fläche von Landwirtin Marion Herrmann in Sieglitz bei Lommatzsch aktiv, um einige Bäume des vor Ostern gepflanzten Agroforstsystems von Beikräutern zu befreien.
Gepflanzt wurden fünf parallel verlaufende Steifen, die jeweils aus fünf Baumreihen bestehen. Die äußeren zwei Streifen wurden hierbei mit vier unterschiedlichen Leistungssorten bestückt, welche nun im Wachstumsprozess analysiert werden. Gepflanzt wurden die Sorten „Vesten” (Populus deltoides x P. nigra), „Bakan” (P. trichocarpa x P. maximowiczii), „Dender“ (P. deltoides x (P. trichocarpa x P. maximowiczii) und „Matrix 11“ (P. maximowiczii x P. trichocarpa). Diese schnellwachsenden Baumbestände können nach einer kurzen mehrjährigen Wachstumszeit für die regionale Energie- wie auch Rohstoffproduktion verwendet werden. Der mittlere Einzelstreifen wurde mit Wildkirsche/Vogelkirsche (Prunus avium ssp. avium), Spitzahorn (Acer platanoides) und Winterlinde (Tilia cordata) bepflanzt. Diese Edellaubhölzer dienen dem langjährigen Anbau zur Produktion von Wertholz, welches nach ca. 40-60 Jahren in die Holzwirtschaft als Furniere oder Vollholz verkauft werden kann.
Aufgabe bei diesem Arbeitseinsatz war die Befreiung der Wertholzbestände von nachgewachsenem Unkraut um die Pflanzungen herum. Die händische Entfernung mit Hacke war bei dem trockenen Lehmboden eine harte Angelegenheit, ging mit vereinten Kräften aber doch schneller als gedacht! Wahrscheinlich wird es im Frühjahr eine zweite Beikrautregulierungs-Aktion geben, danach wird es nicht mehr nötig sein und die Bäumchen sind groß genug.
Ein großes Dankeschön an die Organisation von BUND Dresden und Landwirtschaftsbetrieb Herrmann! Wir waren gerne dabei!
April 2023
Es stehen (wieder) Bäume auf den Äckern der Lommatzscher Pflege - zumindest sind es zunächst Ruten, die schon im Herbst kleine Bäume sein sollen. Der Landwirtschaftsbetrieb Herrmann in Sieglitz bei Lommatzsch hat sich für ein Agroforstsystem auf seinen Flächen entschieden. Un das soll erst der Anfang sein! OLGA hat in Kooperation mit Landwirtin Marion Herrmann, dem Stadt-Land-Plus Geschwisterprojekt WertVoll, dem Biotopverbund-Projekt des BUND Dresden sowie den Agroforst- bzw. Permakultur-Experten für schnellwachsende Baumarten Lignovis GmbH und Nam Nam Natura kurzen Prozess gemacht und die Grundlagen für eine Agroforstanlage mit Energie- und Werthölzern geschaffen.
Bei der Agroforstpflanzung in Sieglitz handelt es sich um fünf parallel verlaufende Steifen, die jeweils aus fünf Baumreihen bestehen. Die äußeren zwei Streifen wurden hierbei mit vier unterschiedlichen Leistungssorten bestückt, welche nun im Wachstumsprozess analysiert werden. Gepflanzt wurden die Sorten „Vesten” (Populus deltoides x P. nigra), „Bakan” (P. trichocarpa x P. maximowiczii), „Dender“ (P. deltoides x P. trichocarpa x P. maximowiczii) und „Matrix 11“ (P. maximowiczii x P. trichocarpa). Diese schnellwachsenden Baumbestände können nach einer kurzen mehrjährigen Wachstumszeit für die regionale Energie- wie auch Rohstoffproduktion verwendet werden. Der mittlere Einzelstreifen wurde mit Wildkirsche/Vogelkirsche (Prunus avium ssp. avium), Spitzahorn (Acer platanoides) und Winterlinde (Tilia cordata) bepflanzt. Diese Edellaubhölzer dienen dem langjährigen Anbau zur Produktion von Wertholz, welches nach ca. 40-60 Jahren in die Holzwirtschaft als Furniere oder Vollholz verkauft werden kann.
Diese Agroforstkultur wurde mit einem Streifenabstand von 72 m in Nord-Süd-Ausrichtung angepflanzt, um die Winderosion maßgeblich zu verringern, den Wasserhaushalt zu verbessern, den Schattenwurf auf die Ackerkulturen gering zu halten und gleichzeitig v. a. in trockenen Jahren den Ertrag in der Fruchtfolge zu sichern. Mit der Holzproduktion entsteht ein weiterer Betriebszweig, der die Diversifikation des Betriebes verbessert. Dies ist ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von Biodiversität, struktureller Aufwertung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und regionale Wertschöpfungsoption für Landwirt:innen. Diese Kulturlandschaftsentwicklung verbindet auf freiwilliger Basis die Landwirtschaft mit dem angewandten, produktionsintegrierten Naturschutz – ein guter Weg.
Wir werden die Entwicklung des Systems weiter verfolgen und in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten die Vorteile der agroforstlichen Nutzung in Sachsen kommunizieren - indem wir zum Beispiel vor Ort in Sieglitz anderen Landwirten zeigen, wie es gehen kann. Wir bleiben dran!
Fotos: Victor Smolinski
Ab sofort können Interessierte an einer Online-Umfrage zur Bewerbung Dresdens für die Bundesgartenschau (BUGA) 2033 teilnehmen. Akteure, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, bis Sonntag, 23. April 2023, Rückmeldungen zu einer ersten Ideenskizze zu geben sowie eigene Wünsche und Vorstellungen einzubringen.
März 2023
Das Zentrum für Angewandte Forschung & Technologie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden schreibt eine Stelle in Vollzeit (40 h/Woche, 100%) oder in Teilzeit für das Bündnis DMPL (Diversitäts-Management und neue Prozessqualität für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung) aus. DMPL etabliert ein nachhaltiges Netzwerk von Akteuren entlang landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten und entwickelt dabei ein neuartiges Management in Bezug auf Strategieentwicklung, Innovationsförderung und Projektbegleitung.
Sowohl ökologische als auch konventionelle Landwirtschaftsbetriebe können sich ab sofort beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie für eine Teilnahme am Projekt LeguNet melden. Mit einer Teilnahme erklären Sie sich bereit, den Demonstrationsanbau einer Körnerleguminose zu übernehmen und sich mit produktionstechnischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Ziel ist die Optimierung sowohl des eigenen Anbauverfahrens, als auch die Wissensvermittlung zum Thema. Im Leguminosenanbau erfahrene und interessierte Betriebe profitieren so direkt vom spezifischen Fachwissen anderer Betriebe. Die Seite www.legunet.de informiert bereits über das Projekt und den Anbau von Leguminosen.
LeguNet ist das „modellhafte Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Körnerleguminosen in Deutschland“. Es vereint drei vorangegangene Netzwerke zu Erbse/Bohne, Soja und Lupine der bundesweiten Eiweißpflanzenstrategie. Das Ziel ist, den Anbau und die Verwertung von Leguminosen in Deutschland zu erhöhen. Insbesondere stehen die Verarbeitung und Vermarktung von Ackerbohne, Erbse, Soja und Lupine im Fokus. Noch seltene aber zunehmend interessante Arten wie Kichererbse oder Linse werden ebenfalls berücksichtigt.
Februar 2023
Das COSMO Wissenschaftsforum lädt am 15.03.2023 um 17 Uhr zur Auftaktveranstaltung der neuen Ausstellung zum Thema “Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?” ein.
Was bedeutet der Klimawandel für uns vor Ort? Sterben jetzt unsere Bäume in den Wäldern und in den Parks?
Nachhaltige Ernährung für alle – geht das überhaupt? Wie können wir eine effiziente Nahrungsmittelproduktion und ein gesundes Ökosystem zusammenbringen?
Wie wollen wir unsere Städte verändern? Können sie umweltfreundlicher und zugleich gerechter werden?
Kurz: Wie können wir unsere Lebensweise nachhaltig und lebenswerter gestalten?
Dresdner Wissenschaftler:innen, u. a. im Stadt-Land-Plus-Projekt OLGA, forschen seit Jahren zum Themenfeld Nachhaltigkeit und zeigen mithilfe von mehr als zehn Ausstellungsstücken nun von Mitte März bis Mitte Juli im Wissenschaftsforum COSMO mögliche Lösungsansätze zu diesen und anderen drängenden Fragen unserer Zeit. Die Themen rangieren von Biodiversität, Klimawandel und Umweltschutz über Recycling, nachhaltige Stadtentwicklung und Bildung bis hin zu Landwirtschaft und Ernährung. Neben anschaulichen Modellen werden interaktive VirtualReality-Installationen und Displays sowie Videos zu sehen sein. Die Ausstellung wird über die kommenden Monate von einer Vielzahl von Veranstaltungen begleitet.
Den Auftakt macht die Eröffnungsveranstaltung am 15. März um 17 Uhr, zu der alle interessierten Dresdner:innen und darüber hinaus herzlich eingeladen sind.
Mit Start am 10. Februar, pünktlich zum Internationalen Tag der Hülsenfrüchte, lud das Projekt OLGA an den Marktschwärmerstationen in Radebeul, in Dresden-Pieschen, -Neustadt und -Friedrichstadt ein, in die Welt der Bohnen, Erbsen, Linsen und Lupinen einzutauchen. Ziel war es, die Marktschwärmerkund:innen über die landwirtschaftlichen und gesundheitlichen Vorteile von Hülsenfrüchten aufzuklären und vor allem Begeisterung zu wecken, diese in die tägliche Küche einfließen zu lassen. Zum Probieren gab es ein Guacamole mit garantiert niedrigem CO2-Fußabdruck aus grünen Erbsen, schokoladig-cremige Brownies aus Ackerbohnen oder einen deutschen Klassiker, den Hefezopf, in dessen Teig sich jedoch ein beträchtlicher Teil Lupinen eingeschlichen hatte ;-). Viele Kund:innen blieben stehen und nahmen Inspirationen und Rezepte mit. Der Gesprächsbedarf für ganz praktische Fragen war hoch: Wie weicht man am besten ein? Welche Hülsenfrüchte eignen sich für welche Gerichte? Wie lassen sich ohne großen Aufwand Hülsenfrüchte besser in den Alltag integrieren? Wo kann ich (regionale) Hülsenfrüchte kaufen?
Anlässlich der Aktion konnten bunte Bohnen aus Bayern und Kichererbsensnacks aus Halle vorbestellt werden. Längerfristig gibt es aber nur in der Dresdner Verbrauchergemeinschaft Hülsenfrüchte aus regionalem Anbau. Das möchten wir vom Projekt OLGA in Zukunft ändern. Während der Verkostungsaktion wurden insgesamt 40 Marktschwärmer-Kund:innen zu ihrer Einstellung zum Bezug von Hülsenfrüchten befragt. Etwa 65 % könnten sich vorstellen, häufiger Hülsenfrüchte zu essen, wenn sie aus regionalem Anbau kämen. Insbesondere Linsen und Erbsen werden gerne gegessen.
Leckere Rezepte mit Hülsenfrüchten
Am Mittwoch, den 08.02.2023 veranstaltet das DMPL-Bündnis von 09.30 - 16.00 Uhr ein Innovations-Forum zum Thema Körnerleguminosen in Sachsen, unter dem Motto: "Power-Eiweiß aus Sachsen". Dabei wird es eine Mini-Messe mit verschiedenen Ausstellern entlang der gesamten Wertschöpfungskette geben. lmpulsvorträge und Workshops - vom Anbau, über die Verarbeitung, bis zum Handel - dienen dazu miteinander ins Gespräch zu kommen und Problemfelder sowie Lösungsmöglichkeiten auszuloten. Das Projekt OLGA wird als Impulsgeber und Vernetzer im Bereich regionale Wertschöpfung mit Hülsenfrüchten mit einem Infostand vor Ort präsent sein.
Januar 2023
Kann man mit Hülsenfrüchten eigentlich auch Kuchen backen? Wer probieren will, wie das schmeckt, ist herzlich eingeladen, zu den Marktschwärmereien in Dresden und Umgebung zu kommen und sich zu informieren. Wir erwarten Euch an unserem Pop-up-Stand zu regionalen Hülsenfrüchten am
Donnerstag, 26.01.2023, 16:30 bis 18:00 Uhr in Radebeul, Hoflößnitzstr. 3 (Flack's)
Freitag, 03.01.2023, 16:00 bis 17:00 Uhr in Dresden-Pieschen, Gehestr. 8 (GEH8)
Dienstag, 07.02.2023, 17:30 bis 19:00 Uhr in Dresden-Neustadt, Görlitzer Str. 35, Hinterhof
Donnerstag, 09.02.2023, in Dresden-Friedrichstadt, Wachsbleichstr. 4a (riesaefau)
Dort machen wir eine kleine Verkostung mit Produkten aus Hülsenfrüchten und erzählen, warum Bohne & Co. so entscheidende Elemente für eine gesunde Landwirtschaft und Ernährung sind.
Mit dem Wettbewerb fördern das Museum für Naturkunde Berlin und Wissenschaft im Dialog Ideen, die Bürger:innen zum Mitforschen einladen und die Vernetzung von lokalen Akteur:innen aus den Bereichen Wissenschaft, kommunale Verwaltung und Zivilgesellschaft in den Fokus nehmen. Vom 1. Februar bis 24. März 2023 können Ideenskizzen eingereicht werden. Drei Preisträger:innen erhalten jeweils 50.000 Euro, um ihre Citizen-Science-Ideen ab Herbst 2023 auf die Plätze zu bringen.
Im Rahmen der Analyse der mikroklimatischen Auswirkungen von Gehölzbeständen auf benachbarte Fließgewässer haben wir uns in OLGA auch mit dem Monitoring der Lebensraumveränderung von Kleinstlebewesen im Gewässer - dem so genannten Makrozoobenthos - beschäftigt. Dazu wurde Ende 2022 am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik an der TU Dresden ein wissenschaftlicher Artikel in englischer Sprache mit dem Titel "Development of transient habitat modeling for stream Macrozoobenthos" veröffentlicht.
Dezember 2022
Die BUND Regionalgruppe Dresden führt bis Juni 2023 das Projekt Multifunktionaler Biotopverbund durch. Am Fließgewässerrand im Dresdner Umland (benachbarte Landkreise) soll ein Agroforststreifen errichtet werden. Für diese Maßnahme sucht das Projekt noch einen Landwirt/eine Landwirtin, welche Interesse daran hat einen Pilotstandort aufzubauen.
Mehr Info
November 2022
Das KOPOS-Projekt sucht für den Zeitraum 2023-2024 jeweils ein Modellprojekt in der Region Berlin-Brandenburg und Freiburg im Breisgau, das mit einem nachhaltigen Ansatz Konzepte für eine nachhaltige und regionale Lebensmittelversorgung praktisch erproben will und dabei auf Prinzipien der Kooperation setzt. Die beste Projektidee wird in jeder Region mit jeweils 100.000 Euro prämiert.
Das Förderprogramm Stadt-Land-Plus, in dem auch das Projekt OLGA läuft, berichtet in seinem 13. Newsletter über die Neuigkeiten aus den einzelnen Projektclustern und der Welt der Siedlungs-, Flächen- und Landentwicklung sowie regionale Wertschöpfung in Stadt und Land.
Oktober 2022
Das Unternehmen Bio Planète Ölmühle Moog GmbH möchte mit ihrem Kleinprojekte-Fonds innovatives und nachhaltiges Handeln für gesunde Böden, Biodiversität und zukunftsfähiges Landwirtschaften fördern. Projekte bis max. 10.000 € Fördersumme und mit einer Umsetzung zwischen Herbst 2022 und Ende 2023 werden unterstützt.
September 2022
Nach drei Jahren Corona-Online-Meetings konnten sich alle Beteiligten am 19. und 20. September 2022 endlich persönlich im Leipziger Felsenkeller treffen und austauschen. Beim „Marktplatz der Möglichkeiten" stellten sich alle Projekte vor, teilten ihre Ergebnisse und Synergien. Auch für das OLGA-Team gab es den einen oder anderen guten Tipp. Zum Beispiel kann man in einigen Bundesländern Agroforstflächen als produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahme umsetzen. An einem Stand wurde gezeigt, welche Schritte es braucht, um aus Grün- und Landschaftsschnitt Aktivkohle-Pellets herzustellen. Das geht doch auch mit Agrarholz, oder? Von anderen Projekten lernten wir, wie man landwirtschaftliche Reallabore durchführt oder wie "tiny gardens" angelegt werden.
Für die Verstetigung von Prozessen, Kooperationen und Reallaboren etc. in Stadt und Region ist es wichtig, rechtliche Bestimmungen, Planungsvorgaben und -horizonte mitzudenken und Menschen zu finden, die regional denken und sich für ihre Themen und Projekte einsetzen und das über die Grenzen der Gemeinde- oder Stadtverwaltungen hinaus. Wir werden in der Umsetzungsphase von OLGA dafür sorgen, einen regelmäßigen Austausch mit Akteuren in Dresden und Umland zu haben, damit unsere Pilotmaßnahmen und landwirtschaftlichen Reallabore weitergeführt werden können.
Exkursion zu regionalen Nahrungsmittelkreisläufen in der Region Leipzig
Am zweiten Konferenztag gab es vier thematische Exkursionen zur Auswahl. Wir entschieden uns - natürlich - für die regionalen Produkte und sprachen mit Personen, die sich in Leipzig und Umland für die regionale Wertschöpfung von Lebensmitteln einsetzen:
Thilo Egenberger vertreibt großteils regionale und Bio-Lebensmittel in der Plagwitzer Markthalle - hier ist auch die erfrischend-säuerliche lipz Schorle entstanden. Aktuell entwickelt die Stadt Leipzig eine umfassende sektorübergreifende Strategie für eine regional nachhaltige Ernährung. In diesen Prozess greifen eine Menge kommunaler Instrumente, wie z. B. Studien, Pachtkriterien, Regionalmarketing, Ernährungsbildung etc.
Bei Johanna und Robert auf dem Lerchenhof in Jesewitz haben wir einen Einblick bekommen in einen regenerativ wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieb. Schon bald werden sie eine Bio-Mühle zur Verarbeitung von regionalem Getreide und Leguminosen in Betrieb nehmen. Als letztes machten wir bei der Wassergut Canitz GmbH Halt, um ein Beispiel für eine wertvolle Stadt-Land-Kooperation für Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Bio-Lebensmitteln (Kartoffel und Zwiebel!) im Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Leipzig kennen zu lernen. Regionale Stoff- und Produktkreisläufe wollen vier Kommunen im Wurzener Land voranbringen. Dazu gründeten sie die Wurzener Landwerke. Hier entstanden bereits interkommunal getragene Gesellschaften zu den Aufgaben Digitalisierung, Energie, Service und regionale Ernährung.
Danke dem WERTvoll-Projektteam für die Orga der Exkursion und dank auch allen Referent:innen! Hat super Spaß gemacht mit Euch!
Regionale Hülsenfrüchte als pflanzliche Eiweißlieferanten sind eine Schlüsselkomponente für eine klimafreundliche Ernährung und Landwirtschaft. Am 5. Oktober 2022 von 13:30-17:30 Uhr bieten der Verein Nahhaft e.V. und das Projekt OLGA für Verpflegungsverantwortliche in Kantinen der Schul- und Kitaverpflegung in der Region Dresden einen Workshop an.
Dieses Jahr waren wir mit am Start beim Kraftwerk Mitte Fest, das Kulturfestival mitten in Dresden. Mit einem Gemeinschaftsstand mit dem Europe Direct Dresden und der Europa-Union Sachsen, zwei Initiativen, die auch im Umweltzentrum sitzen, haben wir uns bei diesem Fest auf das Thema Hülsenfrüchte spezialisiert, weil wir wollen, dass mehr Menschen in Dresden und Region erkennen, dass Erbsen, Bohnen, Lupinen, Linsen & Co. schmackhaft sind, zu einer gesunden Ernährung beitragen und das Klima schützen.
An unserem Stand haben sich viele Menschen über die Verwendung von Hülsenfrüchten informiert sowie tolle Rezepideen für z. B. Erbsen-Guacamole oder Ackerbohnen-Brownies mitgenommen. Die Brownies wurden dann von uns gleich zur Verkostung angeboten, welche besonders von den Kindern heiß begehrt waren im Vergleich zu den daneben dargebotenen Soja- und Lupinen-Tempeh-Kostproben im Auftrag von Umani Kulturgut aus Leipzig. Dort hielten sich eher die Erwachsenen auf und staunten: das schmeckt ja gar nicht schlecht. Das Interesse an Hülsenfrüchten als Proteinlieferant und fleischlose Alternative in der menschlichen Ernährung steigt auch in Dresden. Wir freuen uns!
Fotos: Anke Hahn (links), Victor Smolinski
August 2022
Die OLGA-Versuchsfläche bei Landwirt Thomas Domin in Peickwitz im südlichen Brandenburg wurde diesen Sommer Schauplatz für ein mdr-Beitrag zur Agroforstwirtschaft. Manuel Wewer vom Institut für Wasserbau und Thermische Hydromechanik an der TU Dresden erklärt ab Minute 6:20 die installierte Technik im und am Peickwitzer Mühlgraben zur Messung der Gewässertemperatur, des Wasserstandes, Lufttemperatur, -feuchte und -druck sowie der Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung. Die Messergebnisse geben Aufschluss über die Verschattungsleistung der anliegenden Agrarholzstruktur auf das Fließgewässer.
Juli 2022
Lange wurde darüber gesprochen, Ende Juni kam es nun zum ersten "Come Together": Akteure der Landeshauptstadt Dresden und der Technischen Universität Dresden trafen sich im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche an der TU Dresden zum Workshop "Was geht nachhaltig in Dresden?". Organisiert wurde die Zusammenkunft vom Green Office der TU Dresden und der Zukunftsstadt Dresden, die seit 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und bisher eine Reihe von zukunftsfähigen Bürger:innen-Projekten und Initiativen hervorgebracht hat.
Während des moderierten Austausches bei Kaffee und Kuchen haben sich hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung Dresdens und der gesamtgesellschaftlichen Transformation in der Stadt einige Synergien zwischen TU-Einrichtungen und den städtischen Sachgebieten aufgetan. Obwohl beide Institutionen in der Vergangenheit vereinzelt in Projekten schon zusammengearbeitet haben, wurde immer wieder der Bedarf nach einer verstärkten und dauerhaften Kooperation spürbar. Themen, die in diesem Zusammenhang beim Workshop angesprochen wurden und in Zukunft eine Rolle spielen könnten zwischen Wissenschaft und Verwaltung, waren:
- Klimaneutrale und smarte Stadt 2030
- Berücksichtigung des Klimaschutzes bei der Sanierung von Gebäuden, z. B. Vegetation und Photovoltaik auf Dächern
- Nachhaltige Equipment bei Veranstaltungen
- Wissenstransfer bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und integrierten Klimaschutzkonzepten
- Inklusion und Teilhabe
- Regionales und klimaangepasstes Landwirtschafts- und Ernährungssystem
- Bildung für Nachhaltige Entwicklung
- Schutz der Biodiversität und Entwicklung der Stadtnatur
Auch OLGA war beim Austausch mit dabei. Wir haben Kontakte geknüpft, um Forschung und Entwicklung zu nachhaltigen Ansätzen der Landbewirtschaftung und Ernährungsgewohnheiten (regional, saisonal, klimaangepasst!) in der Region voranzutreiben und ein Bewusstsein für regionale Wertschöpfung in der Landwirtschaft und im Food Bereich generell zu fördern. Auch an der TU Dresden gibt es diesbezüglich bereits Initiativen für eine regionalere Gemeinschaftsverpflegung in den TU-Mensen und die stärkere Integration von Bildungsangeboten für Nachhaltige Entwicklung im Bereich Landbau und Ernährung für Student:innen, z. B. direkt auf einer campuseigenen landwirtschaftlichen Praxis- und Exprimentierfläche. Alle beteiligten Projekte und Initiativen konnten sich in Form eines Projektstands präsentieren. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und haben unseren OLGA Infopoint in einen Probierstand für Mini-Brote aus regionalem Ackerbohnenmehl mit zumindest lokal zubereitetem Ackerbohnen- und Lupinenhummus verwandelt mit zahlreichen Informationen über den Nährwert und die Klimabilanz von Hülsenfrüchten für die Standbesucher:innen.
Der Vernetzungsprozess zwischen Verwaltung und Wissenschaft wird schon am 02.09.2022 bei einem zweiten Treffen der beteiligten Akteure fortgesetzt.
Juni 2022
Der Südpark Dresden entwickelt sich aktuell zu einem Landschaftspark mit multifunktionaler Nutzung (Landwirtschaft, Naturschutz, Freizeit, Treffpunkt, Gardening etc.). Er soll ein Park alle Menschen, die hier leben, werden. Da wir uns in OLGA mit einer nachhaltigen Landnutzung und Ernährung in Stadt und Land beschäftigen, sind wir natürlich auch an einer entsprechenden landwirtschaftlichen Nutzung des Parks interessiert.
Wir haben unser Team-Meeting heute für eine Stipvisite per Velo auf der Südhöhe genutzt, um zu schauen, was dort gehen kann. Es gibt einige Ideen für die Landnutzung auf dem leicht abfallenden Gelände, wobei ein urban farming-Konzept mit weiteren Kooperationspartnern für uns im Moment am attraktivsten scheint. Aktuell steht auf den vom Bebauungsplan ausgewiesenen Landwirtschaftsflächen einfach nur Mais. Wir werden dafür sorgen, dass es dort oben multifunktionaler, vielfältiger und bunter zugeht in Zukunft. Also bleibt gespannt, was wir im Rahmen von OLGA noch kreieren, um urbane Landwirtschaft erlebbar und vermittelbar zu machen!
Übersichtsplan Südpark Dresden
Mai 2022
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beabsichtigt, Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) im Rahmen eines Aufrufs zum Thema „Zukunftsfähige Landwirtschaft mit Agroforstsystemen“ zu fördern. Die Förderung erfolgt über das Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ (FPNR) und untersetzt den Förderschwerpunkt „Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Erzeugung und Verwertung nachwachsender Rohstoffe unter besonderer Berücksichtigung der Ressource Wasser“.
Im Rahmen der durch den Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) initiierten Agroforst-Akademie finden in diesem Jahr erstmalig umfangreiche Weiterbildungskurse zu Agroforstwirtschaft statt. Die neue Internetpräsenz der Agroforst-Akademie ist nun online und informiert über die Hintergründe und Angebote der Akademie. In diesem Jahr werden vorerst zwei Kurse durchgeführt: ein Agroforst-Praxiskurs für landwirtschaftliche Praktiker:innen sowie ein Agroforst-Planungskurs für Berater:innen aus der Agrarbranche. Geplant ist die jährliche Durchführung der Kurse. Aktuelle Informationen dazu sind zukünftig auf der neuen Webseite der Agroforst-Akademie zu finden. Wer schon jetzt Interesse an der Teilnahme an einem der beiden Kurse im kommenden Jahr hat, kann sich direkt an das Team der Agroforst-Akademie wenden: www.agroforst-akademie.de
Ernährungssysteme müssen für alle Menschen eine ausgewogene Ernährung sichern. Aber wie können wir Lebensmittel umwelt- und sozialverträglich produzieren? Welche Entwicklungen und Innovationen hält die Zukunft bereit? Darum geht es beim Nationalen Dialog.
Haben Sie Ideen oder Anregungen?
Kennen Sie funktionierende Beispiele oder skalierbare Lösungsansätze?
Teilen Sie uns Ihre Gedanken mit und bringen sich ein!
Du interessierst Dich für die Themen Landwirtschaft, Ernährung und nachhaltige Landnutzung und hast Lust, in einem bundesweit vernetzten Forschungs- und Entwicklungsprojekt mitzuwirken? Dann bewirb Dich bis 18. Mai 2022 bei uns. Mehr Informationen zu den Stellenanforderungen und Konditionen findest Du in der Stellenausschreibung.
Stellenausschreibung (297 kb, pdf)
April 2022
Die Solidarische Landwirtschaft (SoLawi) ist ein innovatives Modell für eine zukunftsfähige, regionale Nahrungsmittelversorgung. Während Verbraucher:innen ganzjährig mit gutem Essen versorgt werden, verschafft diese Art der Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft landwirtschaftlichen Betrieben Planungssicherheit & faire Löhne.
Diese Einschätzung teilt auch die Agraset Agrargenossenschaft eG in Sachsen, weshalb sie Flächen an eine SoLawi abgeben möchte. Dafür braucht es engagierte Gärtner:innen und Verbraucher:innen, welche die Gründung einer SoLawi auf diesen Flächen vorantreiben. Alle Interessierten sind zu einer Infoveranstaltung am 27. April 2022 nach Erlau eingeladen.
März 2022
Kennt ihr schon den Podcast "Knowledge for Future"? Unsere Kolleg:innen vom Stadt-Land-Plus-Projekt KOPOS arbeiten dabei mit detektor.fm zusammen und schauen sich kluge Ideen an, die die Welt ein bisschen besser machen könnten. Sie fragen sich, wie all das finanziert wird. Und wie die Politik einen nachhaltigen Weg in die Zukunft gehen kann. Ein Schwerpunkt liegt natürlich auf der Ernährungswende, wie wir nachhaltiger und regionaler produzieren und konsumieren können.
Es ist wieder soweit - der »eku – Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt« geht in die 3. Runde! Mit dem Preis möchte das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) das Engagement in Sachsen für die Transformation hin zu einer nachhaltig lebendenden und klimaneutral wirtschaftenden Gesellschaft unterstützen und sichtbar machen.
Unternehmerinnen und Unternehmer, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kommunen, die engagierte Zivilgesellschaft und insbesondere auch Kinder und Jugendliche sind eingeladen, sich einzubringen und mitzumachen. Bewerbungen mit Projektideen und/oder erfolgreich realisierten Vorhaben sind ab heute bis einschließlich 28. April 2022 online möglich.
Mehr Information
Februar 2022
In diesem Jahr bietet der DeFAF e.V. erstmalig eine umfangreiche Fortbildung zur Agroforstwirtschaft für Landwirt:innen und Berater:innen an. Die insgesamt zwei Jahreskurse finden im Rahmen der Agroforst-Akademie statt, die langfristig als anerkannte Bildungsstelle für Themen rund um die Agroforstwirtschaft entwickelt werden soll. Die Anmeldung zu den Kursen ist ab 7. Februar 2022 möglich.
2023-2027 fließen insgesamt 718 Mio € in die sächsische Landwirtschaft, von denen der Freistaat rund 100 Mio kofinanziert. Planungssicherheit, Einkommensperspektiven, Transformation und Ökologisierung sind zentrale Aspekte der zukünftigen Landwirtschaft in Sachsen.
Dezember 2021
Dabei werden die Partner gemeinsam neue Wege der lokalen Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis gehen. Dies sieht die Kooperationsvereinbarung vor, die Marc Wolfram, Direktor des IÖR, sowie Oberbürgermeister Dirk Hilbert am Montag, 6. Dezember 2021 unterzeichnet haben.
Schon jetzt arbeiten das IÖR und die LHD in unterschiedlichen Projekten zu nachhaltiger Stadt- und Regionalentwicklung zusammen. Unter anderem geht es um Hitzeanpassung in dicht bebauten Stadtquartieren oder partizipativer Ausgestaltung von Prozessen nachhaltiger Innovation. Künftig wollen sich die Partner noch langfristiger orientieren und strategischer koordinieren als bisher.
Die Vereinbarung zielt ab auf eine neue Form und Qualität der lokalen Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Ziel ist es, unterschiedliche Wissensbestände aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aufzunehmen, zu verknüpfen und für Forschung und Praxis gleichermaßen nutzbar zu machen. Das neu gewonnene Wissen soll helfen, innovative Prozesse zu initiieren, zu beschleunigen und zu verstetigen und so einen tiefgreifenden Wandel in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben.
OLGA wird sich mit den im Projekt erarbeiteten Strategien und Umsetzungsmöglichkeiten für nachhaltige Landnutzung in Dresden und Umland sowie eine regionalere Land- und Ernährungswirtschaft in der Region aktiv in den Kooperationsprozess einbringen.
Oktober 2021
Beim OLGA Verbundtreffen im herbstlichen Tharandt waren wir kreativ: Es wurde gemalt, ausgeschnitten und geklebt, was das Zeug hält. Ziel: Welche optimale Landnutzung stellst Du Dir vor? Bewundert die Auswahl von Exponaten, die dabei entstanden sind.
Natürlich haben wir nebenbei noch gearbeitet und mögliche Anlage- und Bewirtschaftungsformen von Agrarholz diskutiert und diesbezügliche Kooperationen und Kommunikationsbedarf ausgelotet. Es kristallisieren sich langsam mögliche "Real-Labore" für die OLGA-Umsetzungsphase heraus.
Darüber hinaus erhielten wir Einblick in die Laborarbeit der Forschungsgruppe Gehölzphysiologie und lernten, wie Wurzeln von Pappelklonen gescannt und danach z. B. hinsichtlich ihrer Länge und ihres Volumens analysiert werden. Dabei können Rückschlüsse auf das Wurzelwachstum unter bestimmten Bedingungen innerhalb der ersten 60 Tage nach der Einbringung des Stecklings in den Boden gezogen werden. Außerdem wurden wir in die Software eingewiesen, in der das Terrestrische Laserscanning der Agrarholz-Untersuchungsflächen in Klingenberg-Colmnitz und Peickwitz analysiert und modelliert wird.
Die Online-Talkrunde vom 9. September 2021 ist nun auch auf Youtube zugänglich:
Europa am Morgen #5: Der Green Deal und die sächsische Landwirtschaft
Die regionale Versorgung mit Lebensmitteln war in Europa lange ein wichtiger Bestandteil der Beziehungen zwischen Stadt und Land. Durch die Globalisierung der Agrarsysteme werden Städte jedoch kaum noch aus ihrem Umland ernährt. Daneben geht die Biodiversität in unseren Landschaften enorm zurück, wofür die Landwirtschaft als Hauptverursacher gesehen wird. Auch in Sachsen. Wie kommen wir nun wieder zurück zu regionalen Kreisläufen, zu mehr Natur und Vielfalt in der Landwirtschaft? Der von der EU verabschiedete Europäische Grüne Deal verspricht die Wende zurück zu regionalen Produktions- und Ernährungssystemen und eine stärkere Integration von Naturschutz und Landwirtschaft. In unserer Online-Diskussion überprüfen wir das Maßnahmenpaket auf sein Potenzial, regionale Wertschöpfungsstrukturen, Formen nachhaltiger Landnutzung und letztendlich die regionale Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land zu stärken. Dabei nehmen wir explizit die Situation in Sachsen in den Blick.
Gesprächspartner:
Robert Gampfer ist in der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland für Klima- und Umweltpolitik zuständig.
Bernd Laqua ist Bürgermeister der Gemeinde Bennewitz im Wurzener Land. Der parteilose Bürgermeister ist in der zweiten Wahlperiode bis 2027 im Amt.
Die Veranstaltung wurde von den Projekten WertVoll und OLGA unterstützt.
September 2021
Für die jährlich stattfindende Stadt-Land-Plus Statuskonferenz, wo alle geförderten Projekte über ihre Aktivitäten, Fortschritte und Herausforderungen berichten, haben wir einen Videopitch erstellt. Hier seht ihr das Ergebnis:
Seit Mai 2021 laufen die Messkampagnen der TU Dresden an den Fließgewässern und in den Agrarholzstrukturen in Peickwitz, Klingenberg-Colmnitz und am Mortelbach bei Waldheim. Untersucht werden in zwei Durchgängen (Vegetationsperiode 2021 und 2022) unterschiedliche Parameter, welche die Funktionen und Leistungen von Agrarholzstrukturen für das Ökosystem Fließgewässer beschreiben.
Am Standort Peickwitz bei Senftenberg wurde eine Agrarholzplantage mit der Pappelsorte Fritzi Pauley am Peickwitzer Mühlengraben gepflanzt, um die Winderosion zu reduzieren. Direkt an den Wiesengrundbach in Klingenberg-Colmnitz grenzt eine 0,8 ha große Agrarholzplantage (ein so genannter Sortengarten mit Pappel und Weide), welche als zweite Pilotfläche im Rahmen der Messkampagne genutzt wird.
Folgende Parameter werden in die Analysen mit einbezogen:
- Wasserspiegellage h [m]
- Fließgeschwindigkeit v [m/s]
- Durchfluss Q [m³/s]
- Wassertemperatur T [°C]
- Gelände [m ü. NN]
- Lage der Gehölze
- Lufttemperatur und -feuchtigkeit
- Bodenwassergehalt
- Strahlungswärme der Sonne
- Stammumfang der Bäume
- Laubaustrieb und Laubfall
- Niederschlag
- Blattflächenindex
- Gehölzstruktur (Laserscan 2x pro Jahr)
- Vegegationsentwicklung
- Bodeneigenschaften
- Windgeschwindigkeit
- Sonneneinstrahlung
- Luftdruck
Zusätzlich führt das Team der Professur Wasserbau der TU Dresden am Mortelbach im LK Mittelsachsen Proben des Makrozoobenthos (Kleinstlebewesen im Fließgewässer) durch, um Aussagen über die Gewässerqualität und Temperaturentwicklung treffen zu können.
Sobald erste aussagefähige Ergebnisse und Messreihen vorliegen, werden wir sie auf dieser Webseite veröffentlichen.
Juli 2021
Das OLGA Verbundtreffen am 14.07.2021 fand auf dem Hof von Thomas Domin in Peickwitz bei Senftenberg statt. Am Vormittag besichtigten wir die Agroforstflächen und sprachen über die vielfältigen Umweltleistungen, die ein Agroforstsystem bei einer entsprechenden Anlage erbringen kann. Die Reihen schnellwachsender Gehölze hier in Peickwitz sind vor allem wegen der lokal herrschenden Winderosion gepflanz worden. Im Wechsel mit Getreide, wie Teff oder Roggen, reihen sich Pappel, Weide & Co. auf. Sie schützen den Boden vor Abtrag, binden Kohlenstoff und können zur Produktion von Holzbiomasse und Früchten (z. B. Felsenbirne oder Maroni) dienen. Es wurde auch viel über neue Vermarktungsstrategien gesprochen, welche das Landnutzungskonzept Agroforst stärker berücksichtigen und in der Gesellschaft kommunizieren, wie zum Beispiel über Agroforst-Eier etc.
Ebenso wurden die Messinstallationen auf der OLGA-Agrarholz-Versuchsfläche am Peickwitzer Mühlgraben besichtigt und erste Ergebnisse der Temperatur-, Niederschlags- und Wasserdurchfluss-Messungen angeschaut. Sie sollen am Ende der Messreihe Aufschluss darüber geben, inwieweit die Gehölze zum Schutz des Gewässers, z. B. in Form von Verschattung und Schadstoffeintragsminderung, beitragen.
Am Nachmittag diskutierten die OLGA-Partner den aktuellen Stand der Forschungsarbeiten im Projekt. Neben des ersten Messergebnissen von den beiden Versuchsflächen wurden die Ergebnisse der Agrarholzflächen-Potenzialanalyse an Fließgewässern für die Region Dresden ausgewertet. Diese werden in der Folge noch weiter verfeinert und ggf. auf Agrarflächen ausgeweitet. Weiters wurde die Citizen Science-Umfrage "Wie regional ist Ihr Einkauf?", die noch bis 30.09.2021 läuft, und andere öffentlichkeitswirksame Events und Maßnahmen im Sommer 2021 vorgestellt.
Juni 2021
Das SMEKUL baut aktuell in Nossen ein Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau auf. Dafür startete das Ministerium ein Beteiligungsverfahren für Praktikerinnen und Praktiker der ökologischen Landwirtschaft. Die Beteiligung erfolgt per Online-Umfrage und anonym über eine sogenannte Aktivbox auf der Ökolandbau-Website des Ministeriums. Dort können die Praktikerinnen und Praktiker die auf der Webseite vorgeschlagenen künftigen Forschungsthemen des Kompetenz-zentrums bewerten und gewichten sowie weitere Themen ergänzen. Die Teilnahme ist bis zum 31. August 2021 möglich.
Das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau wird derzeit im Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie (LfULG) eingerichtet. Arbeitsschwerpunkte sind die angewandte Forschung, Wissenstransfer und eine Impuls-Beratung für bestehende oder zukünftige landwirtschaftliche Unternehmen des Ökolandbaus.
Im Rahmen von OLGA ermittelten Marie Herzig und Lena Schwarz, Studentinnen an der TU Dresden, das Flächenpotenzial für Agrargehölze zur Verbesserung des ökologischen Zustandes von kleineren Fließgewässern in der Stadt Dresden und den umliegenden Landkreisen.
Um die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, ist die deutliche Verringerung von Stoffeinträgen in Fließgewässer zwingend notwendig. Größtenteils erfolgen derartige Stoffeinträge durch Erosion von intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mit der Etablierung von Agrarholzplantagen als Pufferstreifen zwischen Acker bzw. Grünland und Fließgewässer kann eine stoffliche Entlastung der Gewässer sowie eine ökologische Aufwertung des Uferbereichs erreicht werden. Daneben tragen Agrarholzplantagen zur landwirtschaftlichen Wertschöpfung bei.
Die vorgelegte Arbeit dient einer ersten Einschätzung der Flächenpotenziale für Agrarholz auf Ackerland, Grünland und Brachflächen in Dresden und Region. Nach Durchführung der Analyse kommen für die Etablierung der Agrargehölze 3302 Flächen innerhalb des Untersuchungsgebiets in Frage. Diese haben eine Gesamtflächengröße von 13.296 ha, was einem Anteil an den gesamten Grünland-, Acker- bzw. Brachflächen im Untersuchungsgebiet von 9,6 % entspricht. Auffällig ist, dass die Flächen überwiegend die Mindestgröße aufweisen, also demzufolge eher kleinteilig sind. Im Mittel beträgt die Flächengröße 4 ha, wobei die größte potenzielle Fläche 33 ha groß ist.
Optimalerweise sollten die Plantagen auf landwirtschaftlichen Sonderstandorten oder Brachflächen errichtet werden, um nicht mit Flächen der Nahrungsmittelproduktion in Konkurrenz treten. Zudem stellen Agrarholzstrukturen eine wertvolle Klimaanpassungsmaßnahme dar, um zunehmende Extremereignisse in Stadt und Region Dresden zu reduzieren.
Der deutsche Bundestag hat am 10.06.2021 aufgrund eines Änderungsantrages beschlossen, Gehölzpflanzungen auf Ackerland UND auf Grünland in die Förderung aufzunehmen. Dies ist ein entscheidender Schritt, der es Landwirt:innen erleichtern wird, mehr Biodiversität fördernde und klimaangepasst Maßnahmen auf ihre Flächen zu intergrieren. Und die Tiere können sich auf mehr Schatten und Windschutz freuen! Wir freuen uns auch über diese sinnvolle Entscheidung.
Mai 2021
Eine so genannte Bio-Regio-Modellregion vereint Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Land- und Ernährungswirtschaft sowie Regionalentwicklung, um in ihren Regionen individuelle Konzepte zur regionalen Wertschöpfung, vorzugsweise auch mit Bio-Lebensmitteln, umzusetzen und regionale Wertschöpfungsketten zum Wohle aller zu verstetigen.
Im Rahmen des 1. Aufrufs zu den Bio-Regio-Modellregionen können sich geeignete Zusammenschlüsse mit ihrem individuellen Bio-Regio-Konzept bewerben. Die Auswahl der besten Konzepte erfolgt durch ein Fachgremium unter Leitung des SMEKUL. Die ausgewählten Bio-Regio-Modellregionen haben die Möglichkeit eine Förderung ihres Vorhabens durch die Richtlinie AbsLE/2019 zu beantragen.
Mehr Infos zum Aufruf gibt es HIER.
April 2021
Der Ideenwettbewerb "Modellbetriebe Bioökonomie" sucht nach innovativen und nachhaltigen Ideen für eine biobasierte Land- und Forstwirtschaft: von der Erzeugung, über die Verarbeitung zum Vertrieb von Nahrungsmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und biogenen Reststoffen. Unser Ziel ist es, Wertschöpfungsketten in den Mittelgebirgsregionen zu stärken und den Menschen, die hier leben und wirtschaften, neue Perspektiven zu geben.
Mitmachen können einzelne land- und forstwirtschaftliche Betriebe aber auch Zusammenschlüssen mehrerer Betriebe oder Betriebe mit Handwerk, Gewerbe, Industrie und Wissenschaft sind zugelassen, solange mindestens ein land- oder forstwirtschaftlicher Partner beteiligt ist. Es winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 €! Bewerbungen sind bis 31. August 2021 möglich.
Januar 2021
Winterliches Treiben an einem Nachmittag Ende Januar. Die OLGA-Projektpartner aus Modul 1: "Nachhaltige Holznutzung an Fließgewässern und auf Agrarflächen" trafen sich in Colmnitz zur Besichtigung der im Jahr 2007 gepflanzten und 0,8 ha großen Agrarholzplantage am Colmnitzbach. Die Fläche wird von der Colmnitzer Agrargenossenschaft bewirtschaftet.
Die Mitarbeiter:innen der Professuren Wasserbau, Forstbotanik und Biodiversität und Naturschutz an der TU Dresden diskutierten während der Begehung die Eignung der Plantage als Versuchsfläche vor allem für die Modellierung der Auswirkungen von Agrargehölzen an Fließgewässern auf den Hochwasserrückhalt, aquatische Lebensräume sowie auf die Vegetationszusammensetzung und Phytodiversität. Die Agrarholzplantage in Colmnitz wäre die dritte Versuchsfläche im Rahmen des OLGA-Projektes.
Dezember 2020
Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat die Mehrwert-Initiative "Nachhaltig aus der Krise" ins Leben gerufen. Insgesamt 26,5 Mio. € Fördermittel stehen bereit für innovative Projekte für eine nachhaltige Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, regionale Wertschöpfung, Klimafolgenbewältigung und wegweisende Energieversorgung. Projektanträge können bis 31.03.2021 über ein Online-Portal eingereicht werden.
Sachsen legt eine Machbarkeitsstudie zur Stärkung von regionaler Wertschöpfung und ökologischem Landbau vor. Fazit der Studie: Es braucht noch mehr Vernetzung zwischen Akteurinnen und Akteuren, weniger Bürokratie bei Förderung und Anschubfinanzierung. Um diese Aufgaben soll sich in Sachsen zukünftig eine eigene Agentur kümmern. Sie dient als Instrument, um die Wertschöpfung von der Erzeugung über Verarbeitung bis zur Vermarktung zu verbessern und den Absatz zu steigern.
Wir im Projekt OLGA arbeiten für dieselben Ziele in der Region Dresden und haben erkannt, dass es eben genau diese Vernetzung von Akteuren und den Aufbau von gemeinschaftlichen Kooperationsstrukturen braucht, damit kleine landwirtschaftliche Betriebe fortbestehen können. Das Angebot von regional nachhaltigen Produkten in der Region Dresden und in Sachsen soll selbstverständlich sein.
Nach einem einführenden Speed-Dating zu projektrelevanten Fragestellungen berichteten die Projekpartner von ihrer Arbeit in den einzelnen Handlungsfeldern. Zur Untersuchung der Ökosystemleistungen von Agrargehölzen konnte eine Versuchsfläche in Peickwitz bei Senftenberg gewonnen werden. Eine weitere wird im Januar im Tharandter Wald besichtigt. Auf der Versuchsfläche "Mortelbach" bei Waldheim in Mittelsachsen wird zur Strukturanalyse der ufernahen Gehölze Anfang des Jahres weitere 3D-Laserscans umgesetzt.
Im Frühjahr 2021 werden die pflanzenphysiologischen Untersuchungen auf der Agrarholz-Versuchsfläche in Südbrandenburg durchgeführt. Flächenpotenzial-Analysen für nachhaltige Landwirtschaft und Energieholzanbau in der Region Dresden laufen auf Hochtouren. Die Ergebnisse werden hier demnächst veröffentlicht. Die Partner bereiten eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zu regionalen Finanzierungsinstrumenten und Kooperationsstrukturen für Mitte 2021 mit der Hoffnung, dort wieder persönlich zusammenkommen und denken zu können über nachhaltige stadtregionale Lösung im Bereich Ernährung. Die Vernetzung mit regionalen Akteuren und Initiativen ist im vollen Gange.
Das nächste OLGA-Verbundtreffen findet Anfang März 2021 statt.
8 / 73